Neue Umgebung, gesunde Hufe: So unterstützt du dein Pferd in den ersten Wochen

Veröffentlicht am 8. Dezember 2025 um 21:24

Hufprobleme nach einem Stallwechsel vermeiden – warum die richtige Übergangsbegleitung so entscheidend ist

 

Ein Stallwechsel fühlt sich oft wie ein wunderbarer Neuanfang an:

mehr Bewegung, mehr Freiheit, mehr Pferdegesellschaft.

 

So ging es auch Emma und ihrer Stute Luna, als sie von einer klassischen Boxenhaltung in einen Offenstall umzogen.


Eigentlich ein Traum – und dennoch stand Emma bereits nach drei Wochen völlig verzweifelt vor mir.

 

Luna lief fühlig, zeigte Anzeichen einer beginnenden Strahlfäule und wirkte im ganzen Verhalten sensibler als sonst.

 

Ihre Frage:
„Habe ich die falsche Entscheidung getroffen?“

 

Meine Antwort:
Nein.


Die Entscheidung war gut – nur die Übergangsbegleitung hat gefehlt.

 

Dieser Moment ist kein Einzelfall. Viele Pferdebesitzer kennen das: Ein Stallwechsel soll alles besser machen, doch plötzlich tauchen Hufprobleme auf, die vorher gar nicht da waren. In diesem Beitrag erkläre ich dir verständlich, warum das passiert – und wie du es verhindern kannst.

 


🌿 Warum Stallwechsel so häufig zu Hufproblemen führen

 

Ein Umzug bedeutet für Pferde eine vollständige Veränderung ihres Alltags. Und Hufe reagieren sehr sensibel auf jede Veränderung – egal ob äußere Bedingungen, Fütterung oder Stressniveau.

 

1. Neue Böden bedeuten neuen Stress für die Hufe

 

Ein Pferd, das bisher weich stand, trifft plötzlich auf harte Paddockplatten, unterschiedliche Untergründe oder sogar matschige Bereiche. 
Hufe können sich ganz wunderbar an die jeweiligen Bedingungen anpassen, dafür brauchen sie aber Zeit.

Um Hornqualität, Sohle, Strahl und Weichteilgewebe an die neuen Bedingungen anzupassen.

Ohne Übergang kann es schnell zu Fühligkeit, dünner Sohle und/ oder zu viel Abrieb kommen.

 

2. Mehr Bewegung – mehr Belastung

 

Pferde im Offenstall legen deutlich mehr Wege zurück als in einer Box oder Paddock-Box. Was wir uns ja eigentlich alle wünschen kann erst einmal zum Problem werden wenn die Hufe das nicht gewohnt sind.
Sie reagieren erst einmal überfordert:

- erhöhter Abrieb

- Fühligkeit

- empfindliche Sohle

Das ist keine „Schwäche“ des Pferdes oder des Hufs – alles muss sich auf die neuen Bedingungen anpassen.

 

3. Futterumstellung wirkt direkt auf die Hufgesundheit

 

Neues Heu, anderer Zuckergehalt, anderer Mineralstatus, mehr oder weniger Weide:
Eine zu schnelle Umstellung kann Stoffwechsel und Hufe gleichermaßen herausfordern.
Gerade empfindliche Pferde reagieren in dieser Phase schneller mit Fühligkeit, Anzeichen von Hufrehe, Pilz- oder Bakterienbefall.

 

4. Stress schwächt das Immunsystem

 

Ein Stallwechsel ist für Pferde emotional und körperlich stressig: neue Herde, neue Abläufe, anderes Fütter, anderes Klima.
Das belastet selbst souveräne Pferde.

Stress beeinflusst den Stoffwechsel - und damit auch Hornqualität, Durchblutung und Regeneration.

Ein geschwächtes Immunsystem öffnet Tür und Tor für Infektionen – u. a. Strahlfäule, Mauke oder Pilzbefall im Hufbereich.

 

 


🌿 Wie du Hufprobleme beim Stallwechsel verhindern kannst

 

Viele Herausforderungen lassen sich vermeiden, wenn du den Übergang bewusst begleitest.
Hier meine erprobten Empfehlungen aus der praktischen Arbeit:

 

Vor dem Umzug

💚Plane einen Huftermin 1–2 Wochen vor dem Wechsel.

💚Bespreche mit deinem Hufprofi die neuen Gegebenheiten und passe die Bearbeitung jetzt schon an

💚In den meisten Fällen ist es am besten die Bearbeitung vor dem Umzug zurück zu fahren um ausrechtend Hornmaterial für gegebenenfalls mehr Abrieb zu haben

💚Besorge ggf. passende Hufschuhe für die ersten Tage oder Wochen.

In den ersten Wochen nach dem Umzug

💚Tägliche Hufkontrolle: Auskratzen, prüfen, fühlen.

💚Bewegung behutsam steigern – die meisten Pferde profitieren enorm davon.

💚Futterumstellungen immer langsam durchführen: mindestens zwei Wochen, besser drei.

 

Nach 4–6 Wochen

💚Kontrolle durch deinen Hufbearbeiter / deine Hufbearbeiterin

💚Gemeinsam prüfen:

- Wie läuft dein Pferd?

- Wie hat sich der Huf verändert?

- Wie reagiert die Sohle?

- Passt die Bearbeitungsfrequenz noch?

 

Diese Phase entscheidet oft darüber, ob ein Stallwechsel zu einem echten Erfolg wird – oder zu monatelangen Problemen.

 

 


🌿 Fallbeispiel: Lunas Weg zu gesunden Hufen

 

Bei Luna haben wir systematisch gearbeitet:

✔ Hufschuhe für die ersten Wochen
✔ Strahlfäule regelmäßig behandelt mit schmieren und stopfen
✔ Bewegungszeit schrittweise aufgebaut
✔ Nach sechs Wochen ein zweiter Kontrolltermin

 

Nach drei Monaten war die Veränderung beeindruckend:
Luna lief locker und voller Energie. Die Hufe hatten sich hervorragend an die neuen Bedingungen angepasst – und Emma konnte endlich durchatmen.

 


🌿 Meine Unterstützung für deinen Stallwechsel

 

Ein Stallwechsel ist ein großer Schritt – aber du musst ihn nicht alleine gehen.
Ich begleite dich und dein Pferd durch diese sensible Phase, damit die Umstellung sanft und gesund abläuft.

 

Mein Begleitpaket umfasst:

💚einen Vorbereitungstermin

💚eine Checkliste für die ersten Wochen

💚einen Kontrolltermin nach 4–6 Wochen

💚und meine Erreichbarkeit bei Fragen zwischendurch

 

So bekommt dein Pferd die bestmögliche Basis für gesunde Hufe im neuen Zuhause.

 


🌿 Fazit

 

Ein Stallwechsel ist nicht „einfach nur ein Umzug“. Für die Hufe bedeutet er eine komplette Umstellung

– aber mit etwas Wissen, guter Vorbereitung und liebevoller Begleitung kann daraus eine wunderbare Transformation entstehen.

 

Wenn du gerade selbst mitten im Stallwechsel steckst oder einen planst:

Melde dich gern.

 

Gemeinsam sorgen wir dafür, dass die Hufe deines Pferdes sicher durch diese Übergangszeit kommen. 💚✨

 


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